Taufe
Der Katechumenat war in den ersten christlichen Jahrhunderten der übliche Weg des Christwerdens. Das Zweite Vatikanische Konzil hat den mehrstufigen Katechumenat für Erwachsene wiederhergestellt (vgl. SC 64). Als wesentliche Elemente enthält er die Verkündigung des Wortes, die Annahme des Evangeliums, die eine Bekehrung einschließt, das Bekenntnis des Glaubens, die Taufe, die Firmung und die Teilhabe an der eucharistischen Gemeinschaft. Drei liturgischen Feiern prägen den Katechumenat: die Feier der Aufnahme in den Katechumenat, die Feier der Zulassung zur Taufe und die Feiern von Taufe, Firmung und Eucharistie. Danach beginnt die Zeit der Vertiefung des Glaubenslebens.
(Gotteslob 570, 1)
Wer an Jesus Christus glaubt und ihm nachfolgen will, lässt sich taufen. Bei der Kindertaufe übernehmen die Eltern eine entscheidende Rolle, ebenso die Paten. Die Eltern begründen vor der versammelten Gemeinde, warum sie ihr Kind taufen lassen möchten. Sie versprechen, ihr Kind im Glauben zu erziehen. Sie beteiligen sich an der Sakramentenspendung, indem sie dem Kind das Kreuzzeichen auf die Stirn schreiben, die Taufkerze empfangen und bei der Taufe halten, dem Kind das Taufgewand anziehen und es bei dem Übergießen in Händen halten. Vor allem widersagen sie – stellvertretend für das unmündige Kind – dem Bösen und bekennen den Glauben.
Die Eltern werden feierlich gefragt, ob sie bereit sind, ihr Kind im Glauben zu erziehen und es zu lehren, Gott und den Nächsten zu lieben, wie Jesus es vorgelebt hat. Sie sollen mit ihm beten und ihm helfen, einen Platz in der Gemeinschaft der Kirche zu finden.
Die Paten werden befragt, ob sie bereit sind, das Kind auf seinem Lebensweg zu begleiten, im Glauben mitzutragen und die Eltern zu unterstützen.
Nach dem Gebet um Schutz vor dem Bösen und nach der Salbung mit Öl oder Handauflegung erfolgt die feierliche Absage an das Böse und das Glaubensbekenntnis.
Die Taufe ist ein äußeres Zeichen für den inneren Glauben des Menschen. Deshalb wird ein Taufbewerber zur Widersagung des Bösen aufgefordert und daraufhin nach dem Glauben an Gott Vater, Sohn und Heiligem Geist befragt.
Frage des Priesters oder Diakons: Widersagt ihr dem Bösen, um in der Freiheit der Gottes zu leben?
Antwort des Taufbewerbers bzw. der Eltern und Paten:
Ich widersage.
Widersagt ihr den Verlockungen des Bösen, damit die Sünde nicht Macht über euch gewinnt?
Ich widersage.
Widersagt ihr dem Satan, dem Urheber des Bösen?
Ich widersage.
Glaubt ihr an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde?
Ich glaube.
Glaubt Ihr an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn, der geboren ist von der Jungfrau Maria, der gelitten hat, gestorben ist und begraben wurde, von den Toten auferstand und zur Rechten des Vaters sitzt?
Ich glaube.
Glaubt ihr an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, die Gemeinschaft der Heiligen, die Vergebung der Sünden, die Auferstehung der Toten und das ewige Leben?
Ich glaube.
Die Taufe erfolgte ursprünglich meist bei Erwachsenen, die sich bewusst entschieden hatten, das Sakrament zu empfangen. Heute wird in den großen Kirchen meist eine Kindertaufe gespendet, da die Eltern ihre Kinder in den Glauben hineinwachsen lassen wollen. Deshalb wird im Laufe des Kirchenjahres bei mehreren Anlässen das Taufversprechen erneuert, also von den erwachsenen Gläubigen feierlich wiederholt. Das geschieht zum Beispiel in der Osterzeit (meist Osternacht), bei Kirchenfesten mit einem Bezug zur Taufe sowie in der Vorbereitung und Feier von Erstkommunion und Firmung. In der Osterzeit werden die Gläubigen dazu mit Weihwasser besprengt, welches an das Taufwasser erinnert.
Die bewusste Annahme der Taufe ist deshalb sehr wesentlich.
„Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“
Matthäus 28,18–20
„Glaube an Jesus, den Herrn, und du wirst gerettet werden, du und dein Haus“ sagt der hl. Paulus zu seinem Gefängniswärter in Philippi. Und dieser „ließ sich sogleich mit allen seinen Angehörigen taufen“ (Apg 16,31.33).